Coach Marcel Leeb im Interview

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Eines unserer Ziele bei CoachingTrip ist es unseren Lesern und Coaching-Reise Teilnehmern im Rahmen von Interviews einen „Blick hinter die Kulissen“ der von uns ausgewählten Coaches zu gewähren. Wir möchten allen InteressentInnen unsere Coaches, deren Arbeitsweise, ihre intrinsische Motivation und ihre Mission etwas näherbringen.

Wir hoffen, dass das heutige Interview einen weiteren aufschlussreichen Einblick in die dynamische Welt der Coaching-Reisen bietet.

Heute hat CoachingTrip Marcel Leeb besucht und mit ihm über seine Arbeit gesprochen.
Als zertifizierte systemischer Coach und geprüfter Tiroler Bergwanderführer, coacht Marcel Leeb dort, wo andere Urlaub machen und wandern – rund um den Königssee oder am Steinternen Meer in den Nördlichen Kalkalpen. Marcel Leeb richtet seine Hütten-Coaching-Angebote sowohl an Führungskräfte als auch an Personen, die im Übergang vom Alten zum Neuen sind oder einfach (wieder) mehr bei sich ankommen wollen.

Marcel Leeb Bergwanderführer und Coach

Marcel Leeb Bergwanderführer und Coach

Hallo Marcel, danke, dass Du Dir die Zeit für ein kurzes Interview nimmst. Coaching und Hüttenwanderungen in einem? Das klingt auf den ersten Blick ungewöhnlich. Was kann man sich unter einem solchen Hütten-Coaching vorstellen?

Stellt es Euch einfach vor:
Man packt seine sieben Sachen, ebenso viel wie man tragen kann und will, schnürt seine Wanderschuhe und geht auf eine Berghütte. Am nächsten Tag dann auf eine andere und dann immer weiter. Man bleibt so lange im Gebirge und auf Hütten bis man wieder bereit für die Zivilisation ist.

Das Hüttencoaching ist ein Ausstieg auf Zeit, reduziert auf das Wesentliche:

  • max. 8 kg im Rucksack
  • kaltes, klares Bergwasser zum Duschen
  • ein simples Bett auf einer Hütte
  • kein Internet, aber dafür jede Menge Zeit, unfassbar schöne Natur, viel Bewegung und noch mehr Ruhe
  • Gutes Essen nicht zu vergessen und ein frisch Bier oder auch ein Schnaps am Abend

Man entdeckt wieder das Glück in den kleinen Dingen.

Dabei hat man genügend Zeit all das mit einem erfahrenen Wegbegleiter zu besprechen, was einem durch den Kopf geht. Mit Fragen zu gehen und Antworten entlang des Weges zu finden. Der Wegbegleiter kennt sich nicht nur am Berg aus, sondern auch beim Finden von Lösungen.

Welche sind Deiner Erfahrung nach die häufigsten Motive für ein Hütten-Coaching? Und wann sollte man ein Hütten-Coaching ins Auge fassen?

Sehr oft wünschen sich Klienten einen Ausstieg auf Zeit, Abstand vom Alltag und vor allem den Wald und die Bäume gleichzeitig wieder sehen zu können.
Viele kommen mit einem randvollen energetischen Rucksack – gefüllt mit (unnötigem) Ballast.

Es gibt eine Sehnsucht diesen Rucksack neu zu sortieren, altes herauszunehmen und ihn stattdessen mit Frischem und Nährendem zu befüllen.
Oft sind meine Klienten in einem Transitionsprozess – im Übergang vom Alten zum Neuen.
Die alten Schuhe sind ausgelatscht und die neuen Siebenmeilenstiefel noch nicht gefunden.

Manchmal fehlt auch noch die Orientierung bzw. die Klienten wissen noch nicht, wie sie sich das Neue erschaffen sollen. Es ist die Suche nach einer Brücke bzw. einem Übergang. Man will das alte Terrain verlassen, aber weiß noch nicht wie man es rüber auf die andere Seite ins Abenteuerland schafft. Dabei geht es oft auch um mehr Sinn im Leben und das bei sich ankommen.

Deine Hütten-Coaching-Angebote finden sowohl im Steinernen Meer als auch am Königssee statt – fernab vom eigenen Zuhause. Welche Idee steckt dahinter?

Dieses doch sehr analoge Angebot bildet ein Gegengewicht zu unserem Leben in einer immer digitaler werdenden Welt. Ich persönlich denke, dass eine Balance zwischen analogem und digitalem Leben wichtig für den persönlichen Erfolg und das eigene Glück ist.

Die meisten Antworten auf unsere Lebens- und Berufsfragen finden wir in uns selbst.
Wir sind nur oft so „zu konsumiert“, dass wir die Antworten nicht mehr hören oder finden können.

Ich möchte, dass meine Klienten Abstand gewinnen, um aus einer Adlerperspektive den Wald und die Bäume wiederzusehen. Diese (R-)Auszeiten bieten die Möglichkeit Schritt für Schritt wieder bei sich ankommen.
Zeit in der Natur, Entschleunigung und viel Bewegung helfen uns wieder zu leeren Gefäßen zu werden, die man dann neu befüllen kann.

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Bei Deinem Coaching handelt es sich nicht nur um eine mentale Herausforderung, sondern auch um eine körperliche. Deine Angebote sind für geübte Bergwanderer konzipiert, die am Tag bis zu 1.200 Höhenmetern meistern können.
Was für eine Rolle spielt das Wandern in Deinem Coaching?

Eine große Rolle – und damit knüpfe ich am Schlusssatz der obigen Frage an:
Das Wandern, die körperliche Anstrengung, das tiefe Atmen und der Kontakt mit den Naturelementen helfen uns, dass wir uns wieder spüren und innerlich leerer und gereinigter werden. Die Bewegung und Anstrengung sind ein ganz wesentlicher Teil, denn so werden wir viel inneren Ballast los. Man kann nicht alles „wegmeditieren“, oft braucht es auch das Physische.

Und welche konkreten Maßnahmen nimmst Du vor, um Menschen dabei zu unterstützen, herauszufinden, was für sie wichtig ist?

Ich lasse sie zur Ruhe kommen und Klarheit finden. Es gibt ein buddhistisches Sprichwort, das lautet: „Wasser, das man nicht aufwirbelt, bleibt klar. Ebenso wie der Geist und das Herz.“
Und genau das machen wir einfach. Wir kommen zur Ruhe, um dann auf den Grund schauen zu können.

Kannst Du Deine Coachingmethoden und Praktiken, mit denen Du typischerweise arbeitest, beschreiben? Warum hast Du Dich für diese entschieden?

Ich denke die richtige Coachingmethode für das entsprechende Anliegen, die richtige Frage zum richtigen Zeitpunkt sowie ab und an ein irritierendes Moment sind alles wichtige Komponenten im Coachingprozess. Der Schlüssel zum Erfolg ist aber meines Erachtens eine gemeinsame Wellenlänge, eine Empathie für die Perspektive des Klienten und für seine „Wirklichkeitskonstruktion“.

Aber all das ist nichts ohne einen sicheren, wertungsfreien Raum, in dem der Klient ganz Mensch sein darf. Wenn Klienten beginnen ihre Rüstung abzulegen und ganz sie selbst sein können, dann finden sich automatisch die richtigen Fragen, die passenden Methoden etc.

Meine Verantwortung ist es diesen Raum zu schaffen und zu halten. Anschließend sind die Impulse, die ich hineingebe mannigfaltig. Es entsteht ein konstruktives Pingpong, was von beiden Seiten genährt wird. Darauf kommt es (mir) an.

Du hast in der Vergangenheit schon zahlreiche Hütten-Coachings durchgeführt. Gibt es einen gemeinsamen Nenner, was die positiven Erfahrungen anbelangt?

Ja: „I can see clearly now, the rain has gone.“

Und zu guter Letzt eine Frage zu Deinem Privatleben: Was tust du sonst, wenn du nicht gerade ein Hütten-Coaching durchführst?

Jetzt werdet Ihr schmunzeln, denn ich gehe so oft ich will und kann in die Natur und setze mich auf einen Berg (-gipfel) oder an einen Wildbach. Ich habe einfach mein Hobby zum Beruf gemacht.

Aber ich genieße auch das Leben in München mit meinem Freund und meinen Freunden:
Die bayerische Biergartenkultur, ein frisches Sommerbad in der Isar, Bälle schlagen auf dem Tennisplatz und gerne mal ins Theater gehen etc.
Ich bin keiner für große Massen. Wenn ich Freunde treffe, dann gerne einzeln oder in kleiner Runde. Ich liebe es Zeit für gute, tiefgehende Gespräche zu haben.
Und dann liebe ich es zu reisen und andere Kulturen zu entdecken. Ich will wissen, wie sie das Leben feiern und auch wie sie dem Tod begegnen. Mich interessiert ganz einfach Menschsein.

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