Sybille Straube im Interview mit CoachingTrip

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Heute haben wir Sybille Straube zu Gast. Als Dipl. Pädagogin und Coachin begleitet sie seit 1996 Menschen in persönlichen Entwicklungsprozessen und herausfordernden Lebensphasen. Meistens verbindet sie ihr Coaching mit einer Wanderung und nutzt die Natur als Resonanz- und Erfahrungsraum. Wir haben mit ihr über das Konzept „Wandercoaching“ und ihre Arbeit als Coachin gesprochen.

Coachin Sybille Straube

Coachin Sybille Straube

Hallo Sybille, danke, dass Du Dir die Zeit für ein kurzes Interview mit uns nimmst. Lass uns gleich in die Vollen gehen: Was das Format „Wandercoaching“ angeht, gehörst Du und auch Dein Mann zu einer der Pioniere in Deutschland. Seit wann bietet ihr Wandercoaching-Angebote an und wie seid ihr auf die Idee gekommen, Coaching und Wandern miteinander zu verbinden?

Seit 2000 gibt es unser Angebot. In unseren Firmenseminaren haben wir die Teilnehmer anfänglich immer nach dem Mittagessen zu zweit oder zu dritt mit inhaltlichen Fragen zum 40 Minuten Spaziergang geschickt und sie kamen immer so erfrischt und inspiriert zurück, dass wir das immer mehr ausgeweitet haben und zum Teil auch Workshops mit wenigen Teilnehmern, dann fast nur noch beim Wandern durchgeführt haben, mit großem Zuspruch der Teilnehmenden. Das haben wir dann auch auf unsere Einzelcoachings übertragen. Und es kam gut an. Dann haben wir daraus eine Ausbildung entwickelt und die Zeit war reif, viele Coachs wollten dieses Format zusätzlich zu ihrer klassischen Coachingausbildung lernen.

Das Konzept Wandercoaching in der Natur ist eine spannende Alternative zum klassischen Coaching. Was sind Deiner Meinung nach die Vorteile gegenüber einem klassischen oder sogar einem Online-Coaching?

Da möchte ich als Erstes den Raum nennen, sowohl zeitlich als auch ganz konkret räumlich. Bei dem Wandercoaching wie ich es mache, gebe ich dem Gespräch Zeit. Die Frau, die ich begleite, hat genügend Zeit, um alles an – und auszusprechen, was sie bewegt. Es tut gut sich mal alles von der Seele zu reden ohne die tickende Uhr im Hintergrund. In einem Zeitraum von mindestens 2 Stunden, oder wie bei meinem CoachingTrip Angebot von 3 mal 3 bis 4 Stunden kann man weit ausholen und auch tief eintauchen in die Thematik.

Durch meine Fragen lenke ich das Gespräch so, dass es lebendig und wesentlich bleibt und zielführend wird. Auch Momente der Stille können da gut sein und diese sind sehr wichtig. Würde ich dabei mit meiner Klientin in einem Raum sitzen, würde uns beiden nach 3 – 4 Stunden ganz schön der Kopf brummen. Das ist beim Wandercoaching nicht der Fall. Hier hilft und unterstützt es den Gesprächsfluss sehr, dass wir uns in der Natur aufhalten. Gefühle, Gedanken, die hier aufsteigen haben Platz und dürfen sich ausdrücken. Die Natur ist einfach da mit ihrer Präsenz und ich, als Coachin, nehme da auch nicht so viel Raum ein, wie wenn wir uns im Zimmer oder am Bildschirm gegenüber sitzen. Das ist der zweite wesentliche Aspekt des Wandercoaching Konzepts:

Mein Coachee und ich sitzen uns nicht gegenüber, sondern wir sind beide in der Natur unterwegs und in Bewegung, wir schauen in die gleiche Richtung, müssen uns beide anstrengen, wenn es bergauf geht oder können uns gemeinsam an einem wunderschönen Ausblick erfreuen. Das macht das Coaching auch irgendwie leicht und freundschaftlich. Und was noch einen großen Vorteil darstellt, ist meine Co-Coachin – die Natur. Sie unterstützt und wirkt einfach, weil sie da ist und sie bietet mir so viele Möglichkeiten, um mit ihr zu arbeiten. Das tut mir als Coachin auch gut und das Coaching strengt mich nicht an.

Natürlich gehe ich auch mit meiner Cochee in den Raum, wenn es sein muss, doch lassen sich eigentlich alle Themen sehr gut in der Natur besprechen. Online-Coaching biete ich gar nicht an, mein Mann dagegen schon, doch seine Klienten sind dabei dann auch oft in der Natur unterwegs, doch das ist nicht so mein Ding.

Wie sieht ein typisches Wandercoaching bei Dir aus? Was kann man als Coaching-Teilnehmer erwarten?

Ein typisches Wandercoaching ist schwer zu beschreiben, da es von der Frau, die ich coache und dem Thema bestimmt wird. Meistens beginne ich so, dass wir erst einmal loslaufen und ich frage, was ist das Thema, was will geklärt, was will gelöst werden. Wir laufen, ich höre zu und meistens nach 30 Minuten kommen wir an einen Punkt, wo ich ins Thema tiefer einsteigen kann. Und dann wird es ganz individuell, manchmal bestimme ich den Weg, manchmal bestimmt mein Coachee den Weg, manchmal bewegen wir uns eher in einem kleinen Radius, weil z.B. Entscheidungen gefällt werden müssen und dann laufen wir diese Entscheidungen ab: Was passiert, wenn du diesen Weg gehst, diese Entscheidung triffst. Oder wir laufen und kommen im Thema an einen Punkt, wo es Sinn macht sich das etwas genauer anzuschauen. Dann bleiben wir an einer passenden Stelle und erforschen das Thema, systemisch, symbolisch, metaphorisch, meditativ, so wie es gerade passt.

Das Typische ist, dass wir wandern, dass ich die Natur mit einbeziehe, dass es mindestens 2 Stunden dauert – alles andere ist so individuell, wie die Menschen mit ihren Themen es sind.

Du bietest auf CoachingTrip ein 3-tägiges Wandercoaching für Frauen im Schwarzwald an. Was genau verbirgt sich hinter diesem Angebot?

Ich habe es ja vorhin schon angedeutet, dass das Wesentliche an dem Angebot der zeitliche Rahmen ist. Ich kenne selbst das Bedürfnis, mich einem Thema, das mir am Herzen liegt, konzentriert und mit Zeit und Raum zu widmen – und dieses Bedürfnis höre ich immer wieder auch von meinen Coachees, endlich mal ohne Zeitdruck eintauchen zu können. Es gibt Themen die müssen sich entwickeln, da ist es gut und richtig sich immer wiederzutreffen und über einen längeren Zeitraum, z.B. 2-wöchentlich für 2 Stunden über einen längeren Zeitraum sein Thema zu erforschen, zu entwickeln, auszuprobieren und zu reflektieren. Und es gibt Themen, die brennen auf den Nägeln, die wollen jetzt und ganz und gar ergriffen werden, weil Entscheidungen anstehen oder etwas einen so bedrängt, oder einfach, weil die Zeit reif dafür ist – dann ist es gut sich diese Auszeit zu nehmen und einzutauchen. Dafür habe ich mein 3-tägiges Wandercoaching konzipiert. Da bin ich da und stehe meiner Coachee zur Seite.

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Was ist Deiner Meinung nach der befriedigendste Teil Deiner Arbeit und umgekehrt gefragt: Was ist die größte Herausforderung?

Eine schöne Frage. Der befriedigendste Teil meiner Arbeit ist, wenn ich erlebe, wie eine Frau, aufgewühlt, verwirrt, überfordert, unter Leidensdruck, mit mir in die Wanderung startet, das Thema unfassbar, überwältigend, herausfordernd, aus tausenden Aspekten bestehend zu sein scheint und sie vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht – und sie dann langsam und immer mehr ihre Spur findet, sich mit ihren Ressourcen verbinden kann und sie dann plötzlich wieder den Wald sehen kann. Und das nicht nur bildlich, sondern ganz real gemeint. Das ist für mich fast so etwas wie ein heiliger Moment: angekommen im Hier und Jetzt, mit offenen Augen, berührt im Herzen, verbunden und befriedet. Und dann verändert sich das Coaching, denn dann ergreift sie das Thema aus ihrem eigenen Potenzial und ich bin Wegbegleiterin. Und das ist auch die größte Herausforderung, denn ich weiß nie wann und ob es überhaupt gelingt. Mal passiert das schon relativ bald, mal erst mittendrin, mal erst zum Abschluss und selten gar nicht. Das heißt dann aber nicht, das Coaching ist gescheitert. Und es liegt nicht wirklich in meiner Hand und ich habe zu akzeptieren, dass das schlussendlich dieser Mensch „entscheidet“. Die Herausforderung liegt darin, dass ich ohne Konzept, Rezept oder erprobten Routineabläufen coache, ich kann nicht sagen „ bei der Weggabelung mache ich immer das“ oder „wenn eine Bank da steht, dann sage ich jenes“. Ich habe zwar mein „Werkzeug“, doch schlussendlich ist es ein gemeinsamer Prozess von meiner Coachee und mir und der ist sehr individuell.

Gibt es einen Coaching-Erfolg, der dir besonders am Herzen liegt?

Ja, mir liegt es besonders am Herzen, dass meine Klienten erkennen, welches Potenzial in ihnen ruht und dass es in ihrer Macht liegt, ihr Leben zu verändern und dass sie auch die Fähigkeit haben zu wirken. Voraussetzung dafür ist, dass es ihnen gelingt, mit sich selbst, mit „ihrer eigenen Natur“ in Kontakt zu kommen. Und das gelingt meiner Erfahrung nach sehr gut in der Natur.

Wann macht ein Wandercoaching mit Dir Sinn und wie sieht Deine Zielgruppe aus?

Das macht immer dann Sinn, wenn man wirkliche Fragen und das Bedürfnis nach Klärung, Veränderung hat. Und wenn einen das Setting anspricht, in der Natur und in Bewegung zu sein. Meine Zielgruppe sind Frauen jeglichen Alters.

Abschließend noch eine Frage zu Deiner Person: Welche drei Begriffe beschreiben Dich am besten?

mitfühlend, präsent, tiefgründig.

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